Auf einer landschaftlich reizvollen Fahrrad-Tour erlebt man das südliche Bayern zwischen Bodensee und Königssee. Auf einer Strecke von 500 Kilometern und 5.500 zu erklimmenden Höhenmetern passiert man vor dem Hintergrund einer herrlichen Alpenkulisse zahllose kleine Ortschaften, Seen, Bergwiesen, Wälder und Aussichtspunkte. Eine Vielzahl von Kapellen und Kirchen laden zur spirituellen Einkehr ein. Im ständigen Bergauf-Bergab orientiert man sich an dem meist sehr gut ausgeschilderten Radweg „Bodensee-Königsee“. Abstecher von der offiziellen Route werden empfohlen, sei es nur um eine besonders hübsche Bergkapelle zu besuchen oder eine Aussicht zu genießen. Manchmal sind die Übernachtungen nicht an der Hauptroute zu bekommen. So erweist sich mancher Umweg ungeahnt als besonderes Highlight, wie die Aussichtskapelle bei Törwang mit Blick auf das gesamte Alpenvorland. Das Finale bildet der Radweg von Berchtesgaden zum Königssee und die abschließende Bootsfahrt zu St. Bartholomä.
Andreas Hartmann ist die Tour mit seinem Cube-Nature Trekkingrad in sechs Tagen gefahren und hat die Erlebnisse in einem Reisebericht und auf mehreren hundert Fotos festgehalten.
Etappe 1: Lindau/Bodensee – Stiefenhofen
Etappe 2: Stiefenhofen – Halblech
Etappe 3: Halblech – Benediktbeuren
Etappe 4: Benediktbeuren – Törwang/Samerberg
Etappe 5: Törwang/Samerberg – Ainring
Etappe 6: Ainring – Königssee
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Der Start ist heute irgendwie störrisch. So habe ich zunächst Orientierungsprobleme, das Tretlager gibt eigenartige Geräusche trotz der gestrigen Ölung und auch der Fotoapparat versagt seinen Dienst. Nach kurzer Zeit pegelt sich alles wieder ein. Bei der Fahrt durch den Ort Benediktbeuern fällt mir ein lustiges Banner auf. Darauf steht zu lesen „Wenn man denkt, es geht nicht blöder, kommt ein Satz von Markus Söder“. So hat eben jeder ein paar Erfahrungen mit Politikern gemacht. Schnell erreiche ich bei sonnigem Wetter Bad Heilbrunn. Besonders sehenswert ist hier die Kirche, die Kurfürstin-Adelheid-Quelle, von der das bekannte Heilwasser stammt und der sehenswerte Kräuter-Erlebnis-Park. Eine große Vielfalt von Kräutern gibt es hier zu entdecken, zwischendrin laden Holzliegen zum Verweilen ein. Der Radweg führt nun weiter unmittelbar neben der Hauptstraße in Richtung Bad Tölz vorbei am Stallauer Weiher. Ab und zu kann ich einen Blick zu dem idyllisch gelegenen See erhaschen. Kurze Zeit später bin ich mitten in der Stadt.
Bad Tölz kenne ich schon von mehreren Besuchen. Dennoch fasziniert mich immer wieder die historische Altstadt mit ihren prunkvoll verzierten und bemalten Bürgerhäusern. Bei einer kurzen Rast genieße ich hier das oberbayerische Ambiente. Die Wegführung aus der Stadt ist für mich nicht ganz verständlich, fehlen doch meines Erachtens wichtige Wegweiser. Auch außerhalb von Tölz habe ich Orientierungsprobleme. So bleibe ich bei Greiling auf der Landstraße nach Waakirchen. Ein riesiger Verkehrsstau aufgrund einer Baustelle sorgt für relativ entspanntes Fahren neben der stehenden Fahrzeugkolonne. Lediglich bei Grün-Phasen muss ich sehr auf den Verkehr aufpassen. In schneller Fahrt komme ich so nach Gmund am Tegernsee. Es ist 11:15 Uhr. Auch hier am See ist eine große Baustelle. Selbst schiebenden Fahrradfahrern wird von den Bauarbeitern mit derben Wortschatz der Zugang zum See verweigert. Mit einem Umweg durch den Ort Gmund komme ich letztlich doch ans Ufer. Es sind viele Gäste hier anzutreffen, obwohl das trübe Wetter nicht unbedingt zum Baden einlädt. Der nächste Wegabschnitt geht etwas knuffig mit einigen Steigungen und Abfahrten über Schotterpisten durch den Wald. Fahrradfahrer mit Gepäck sollten absteigen. So dramatisch ist es nun auch nicht, zumal der Weg kurz vor Hausham wieder deutlich besser wird. Alte, gut erhaltene und mit Blumen geschmückte Holzhäuser säumen den Weg. Am Schliersee ist es nach meinem Empfinden deutlich entspannter als am größeren Tegernsee. Ich fahre auf ruhigem Weg direkt am See entlang, gegenüber das gleichnamige Städtchen. Auf einer Bank am Wasser gönne ich mir die nächste Stärkung mit Blick zur St. Leonhardskirche Neuhaus. Über geschotterte Waldwege komme ich bald nach Aurach. Die hübsche Kapelle an der Straße ist leider verschlossen. Weiter geht es durch herrlich sattgrüne Landschaft mit Alpenpanorama und Querung des Flüsschens Leitzach nach Fischbachbau zu einer riesigen Klosterkirche. Derartiges Bauwerk habe ich hier in dem kleinen Ort nicht erwartet.
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