von der Neiße-Quelle bis zum Oder-Delta
Mit dem Fahrrad von der Neiße-Quelle bei Novy Ves nad Nisou bis zum Oder-Delta, das sind rund 650 Kilometer. Der höchste Punkt ist der Jested, das Wahrzeichen der Stadt Liberec mit 1.012 Metern Seehöhe.
Die Radreise führt über sehr gut ausgebaute Radwege durch Tschechien und Deutschland, vorbei an den Städten Liberec, Zittau, Görlitz, Bad Muskau, Forst, Guben, Frankfurt/Oder und Schwedt. Ab Staffelde führt der letzte Abschnitt durch Polen über Stettin und die Insel Wolin, um von dort wieder über die Insel Usedom zum Ziel nach Wolgast zu kommen. Auf der Strecke passiert man herrliche Landschaften, wie das Isargebirge, die Lausitz, den Oderbruch oder die Neißemündung.
Den Abschluss der Tour bilden die drei Oder-Mündungen Dziwna, Swina und Peenestrom.
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Der Radweg, der hier zunächst mit der Nummer 3038 ausgeschildert ist führt zurück in den Ort Novy Ves nad Nisou und weiter eine ruhige Straße im ständigen Auf und Ab durch den Wald. Am Ortsrand besuche ich die Kirche namens Panna Maria Pomocna. Sie ist leider geschlossen. Es ist ein stattlicher Bau mit schönen Blick zum Jested. Dort will ich heute Nachmittag noch hin. Es sieht ziemlich weit aus. Der Wald durftet hier herrlich frisch nach Kiefernholz. Hinter Vrkoslavice kann ich an einem Skilift, der momentan saniert wird, einen herrlichen Ausblick auf Jablonec genießen. In Dobra Voda nehme ich die Abkürzung nach Radlo. Dieser Weg soll laut Beschreibung nur für Mountainbiker geeignet sein. Jetzt ist er neu geschottert und ich kann gut fahren. Lediglich kurz vor Radlo wird es sehr steil, so dass besonders durch die vielen Regenrinnen Vorsicht angebracht ist. In Radlo gibt es hier und da ganz alte Bauernhäuser zu sehen. Die meisten Häuser des Ortes sind aber neu und sehr modern gebaut. Kurz vor Milire ist die achte Station des Kreuzweges aufgebaut. Sie widmet sich der Familie. Es ist alles sehr schön angelegt, aber momentan nicht unbedingt mein Thema.
Im nächsten Ort Dlouhy Most ist wieder eine markante Kirche am Wegesrand zu bewundern. Hier verlasse ich den Original-Radweg und orientiere mich in Richtung Jested. Über Minkovice und Simonovice fahre ich etwa drei Kilometer rund 200 Höhenmeter den Berg über Serpentinen hinauf. Am stillgelegten Gasthof Raskova mache ich Rast auf einer Bank mit schöner Aussicht ins Tal. Ich bin jetzt auf 610 Meter Höhe. 400 Höhenmeter müssen noch bezwungen werden. Ein Mountainbike-Fahrer empfiehlt mir den Kammweg. Er meint, dass ich mit dem Trekking-Bereifung dort fahren kann. Acht Kilometer sollten es noch auf dem vermeintlichen Wanderweg sein. Es geht weiter relativ steil bergauf, meist über Wiesen- und Waldwege. Die Aussicht ist immer wieder fantastisch. Manchmal wird es etwas steiler und grobschottrig, da ist das Schieben des schwer beladenen Rades keine Schande. Ich komme an einem Denkmal vorbei, dass den deutsch-böhmischen Arbeitern aus dem Jahre 1970 gewidmet ist. Näheres kann ich nicht erfahren. An der Ausflugsgaststätte Hrebmorka auf 790 Meter Höhe sind noch 2,5 Kilometer ausgeschrieben. Der Turm ist schon greifbar nah, aber dennoch fern und mühsam zu erreichen. Die Wege sind besonders wegen der starken Steigung nicht mehr zum Fahren geeignet. Ich passiere nun den 15. Längengrad. Unser Zuhause liegt drei Grade westlicher direkt am 12. Längengrad. Nach vielen kleinen Pausen ist schließlich der Parkplatz unterhalb des Turmes geschafft. Einen einzigen steilen Kilometer gilt es nun noch auf autofreier asphaltierter Strecke zu bewältigen. Ein Schweizer Tourist ruft mir später zu, jetzt nur noch 500 Meter!
Gegen 16:30 Uhr bin ich endlich oben. Das war ein hartes Stück Arbeit. Der Aufenthalt währt aber nicht lang. Ein paar Fotos am markanten Schild „Jested 1.012 Meter“ müssen noch sein. Es gibt sogar ein hölzernes Gipfelkreuz. Es ragt deutlich über den vielen Funksatelliten heraus. Insgesamt herrscht am Gipfel viel Besucherandrang. Neben ein paar Wanderern sind die meisten mit der Seilbahn herauf gekommen. Bergab fahren viele mit einem hier oben angemieteten Roller.
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