mit Extrembergsteiger Hans Kammerlander
Im Jahre 2020 stellt die 24-Stunden-Wanderung mit Extrembergsteiger Hans Kammerlander für Andreas Hartmann den absoluten Höhepunkt dar. Am 17. und 18. Juli führt die Wanderung von Schluderbach (Drei-Zinnen-Blick) in der Nähe von Cortina d’Ampezzo durch die Dolomiten bis zum Kronplatz. In 24 Stunden sind rund 40 Kilometer und reichlich 3.000 Höhenmeter zu überwinden.
Der Start erfolgt Freitag Abend um 18 Uhr und führt durch eine faszinierende Landschaft über vier Gipfel (Strudelkopf, Dreifingerspitz, Pic de Peres, Kronplatz). Am Samstag Abend sollte das Ziel am Kronplatz erreicht werden. Die Gruppe besteht aus erfahrenen Wanderern und Bergsteigern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Verpflegt wird die Gruppe in der Plätzwiese, Rossalm, Grünwaldalm und am Furkapass.
Andreas Hartmann ist für die Tour gut vorbereitet, hat er doch mit den beiden 100-Kilometerwanderung auf der Saale-Horizontale und verschiedenen Berg- und Gipfeltouren die nötigen Erfahrungen. Vieles ist jedoch reine Kopfsache.
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Es ist kurz vor 17:30 Uhr. Der Blick auf die Dolomiten ist frei. Die Wolken lassen die 3 Zinnen im schönsten Licht erscheinen. Die Gruppe setzt sich nun in einer langen Schlange langsam in Bewegung. 24 Stunden und über 3.000 Höhenmeter auf etwa 40 Kilometern stehen uns nun bevor. Hans sagt, es können je nach Bedingungen auch 26 oder nur 22 Stunden werden. So genau kann das niemand im Voraus sagen. Der Start erfolgt auf 1.600 Meter Höhe. Das erste große Ziel ist der 2.305 Meter hohe Strudelkopf. Zum Einstieg sind 700 Höhenmeter eine ordentliche Ansage. Hans will damit offenbar die Leistungsfähigkeit der Gruppe testen. Für mich ist dieser Höhenunterschied kein Problem, haben wir doch im Vorfeld schon ein paar schöne und anspruchsvolle Touren absolviert. Mir geht es eher zu langsam vorwärts. So ist immer wieder Zeit für Fotos. Die Gelegenheit wird beim Aufstieg genutzt für Bekanntmachungen untereinander. So erfährt man oft einige Geschichten von deren Herkunft, Hobbies und dergleichen. Es dauert auch nicht lange, da bleibt ein Wanderer weit zurück. Er hat offenbar Knieprobleme. Da er aber schon bei solchen Touren oft dabei war, müssten ihm eigentlich die Anforderungen bekannt sein. Hans und der andere Bergführer bilden den Schluss. Später erfahren wir, dass der Mann schon vor dem ersten Gipfel aufgegeben hatte und an der Hütte an der Plätzwiese abgeholt wurde.
Der schmale Weg führt permanent ansteigend nach oben. Der Strudelkopf ist noch lange nicht in Sicht, im Gegenteil. Es geht zeitweise bergab, um dann wieder stärker ansteigend an Höhe zu gewinnen. Manche Wegabschnitte sind mit Seilen und Ketten gesichert. Holzstege führen ab und zu über besonders brisante Stellen. Die Baumgrenze ist hier bei über 2.000 Metern relativ hoch. Mittendrin versucht Hartmann immer wieder Fotos und Videos von der Gruppe zu machen. Dafür überholt er die Wanderer und läuft wieder zurück. So bekommt er noch mehr Kilometer und Höhenmeter auf den Zähler. Das ist er aber gewohnt, begleitet er doch Hans auf vielen seiner weltweiten Expeditionen.
Jetzt haben wir den Wald hinter uns gelassen. Der Blick wird freier und der Weg breiter. Der Strudelkopf kommt endlich in Sichtweite. Es eröffnet sich ein gigantisches Panorama. Die Bergketten der Dolomiten erscheinen in den Abendstunden in einem ganz besonderen Licht. So können die schönsten Fotos entstehen. Es stürmt hier oben auch kräftig. Es ist Zeit die Jacken überzuziehen. Bisher reicht beim Aufstieg das T-Shirt. Plötzlich ertönt ein starkes Summen, klingt wie ein großer Bienenschwarm. Das ist aber in dieser Höhe eher unwahrscheinlich. Hartmann hat zu unserer Überraschung seine Drohne am Gipfel positioniert. So gelingen ihm die besten Fotos. Auch ein Gruppenbild hat er in seiner Planung, einfach perfekt. Eigene Fotos am und mit dem Gipfelkreuz sind ebenso beliebte Motive. Vor dieser atemberaubenden Kulisse könnte man ewig verweilen.
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